Eine spannende Seite der Stadtgeschichte öffnet sich derzeit nicht nur den fachkundigen Archäologen sondern auch den Bauleuten und allen interessierten Bürgern der Stadt Zeitz.
Jede Tiefbaumaßnahme im mittelalterlichen Stadtkern von Zeitz bedeutet, in patchworkartiger Art und Weise Erkenntnisse über die jahrhundertelange Entwicklung der Stadt zu erlangen.
Und dies nicht immer nur zur Freude der Bauherren. Denn Archäologie ist teuer und behindert oft einen planmäßigen Bauablauf.
Bei der Umgestaltung des Brühls beginnt deshalb die „heiße Phase“ im März, wenn die Flächenarchäologie einsetzt. Dann werden Kompromisse gefragt sein, wenn es gilt, Zeugnisse aus einem Areal zu bergen, von dem man annimmt, dass von hier aus die Stadtentwicklung ausging.
Die Zeit im vergangenen Jahr wurde vor allem genutzt, die Leitungen - und hier speziell die Abwasserleitungen - im Untergrund völlig neu zu ordnen.
Kanäle bis DN800, Schachtbauwerke bis DN1500 und ein Mischwasserabschlag als Sonderbauwerk waren „unter die Erde“ zu bringen.